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Re: "ausräumsicherer" Futterspender ?


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Geschrieben von Silke am 22. März 2000 08:39:30:

Als Antwort auf: Re: geschrieben von Mario am 21. März 2000 11:13:01:

Lieber Mario,

es liegt ganz bestimmt nicht am Wasser, eher noch am Aufstellungsort des Käfigs. Hat der Käfig einen hellen Platz (wie es sein sollte) und strahlt die Sonne auf das Wasser, bildet sich im Mikroklima des Plasteröhrchens, ähnlich wie in einem Glashaus, eine regelrechte Zucht von Bakterien.

Die Bakterien befinden sich in geringen Konzentrationen immer im Wasser, nicht durch das Leitungswasser, welches sehr keimarm ist, aber durch die Vögel selbst und durch hineingerieselte Futterreste und Futterreste und Bakterien von den Schnäbeln. Diese hängen sich auch sehr gut in den Kalkablagerungen der Ränder fest, wo man sie kaum bekämpfen kann, da muß man auch regelmäßig entkalken.

Bei sehr guter Hygiene (Ausbürsten, regelmäßiges Auskochen) lassen sich die Keime in Grenzen halten, bei normaler Hygiene kaum. Du mußt auch mal mit einem Q-Tip die Ritzen der Trinkrinne abfahren, dann merkst Du erst einmal, welcher Bakterienbelag da schnell durch die Lappen gehen kann und diese kleinen Ablagerungen verkeimen das frischeste Trinkwasser innerhalb von Stunden.

Ein Großteil der diagnostizierten Kropfentzündungen werden von den Vogelärzten zweifellos auf ungeeignete Trinkgefäße zurückgeführt, in der neuen Literatur (z. B. "Ziervogelkrankheiten" v. Quinten) werden Trinkröhrchen aus ebendiesem Grunde grundsätzlich abgelehnt.

Der Fairness halber muß ich zugeben, daß auch ich einen Trinkwasserspender benutze, allerdings wird dieser regelmäßig mit Heißwasser gebürstet, die Trinkrinne mit Q-Tip gereinigt (da kommt auch die Flaschenbürste nicht so gut hin) und turnusmäßig ausgekocht. Ich würde lieber einen Edelstahlnapf benutzen, aber den hängen die Biester einfach aus. Die drei großen Futternäpfe (0,3 l) im Futterkarussell benötige ich für die Körner, die muß ich etwas verteilen, sonst sind die Zankereien zu groß - und wie gesagt, den kleinen schmeißen sie einfach runter.

Ich bin ganz sicher kein Desinfektionsfanatiker, solche MIttel kommen mir - ohne entsprechende Infektion - nicht unter. Aber gerade, wo Keime und Feuchtigkeit, vor allem Mikroklima - zusammenkommt, muß man etwas pingelig sein. Das Krümchen Kot irgendwo trocknet schnell ein und die Vögel fressen ja nicht explizit den Kot, sondern nehmen maximal Spürchen davon auf, wenn die Voliere normal gereinigt ist. Das bißchen nehmen sie aber auch schon auf, wenn sie sich die Füße beknabbern.

Solange alle Tiere gesund sind, wird so ein kleiner Keim vom Immunsystem eliminiert. Aber Keime im Trinkwasser sind - ohne Panik verbreiten zu wollen - sehr gefährlich.

Gruß, Silke.




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