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Re: Sprechende Wellis


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Geschrieben von Silke am 26. Oktober 2000 08:37:29:

Als Antwort auf: Re: Sprechende Wellis geschrieben von Andi am 25. Oktober 2000 19:55:16:

Hallo Meike, hallo Andi,

es gibt keine geschlechterspezifischen Unterschiede, was das Sprechtemperament angeht. Nun, vielleicht doch einen: Hennen sind gewöhnlich nicht ganz so mitteilungsbedürftig wie Hähne.

Ansonsten ist das Sprechtalent eigentlich eher individuell, sowohl bei Hähnen als auch bei Hennen. Die einen plappern sofort alles nach, die anderen nie im Leben oder pfeifen "nur" oder ahmen "nur" Geräusche nach.

Eines ist allerdings stets der Fall: artgerecht gehaltene Tiere lernen selten sprechen, weil sie kein so sehr menschenbezogenes Kommunikationsbedürfnis haben. Ich bezweifle aber stark, daß allein die menschliche Freude am Sprechen der Tiere es rechtfertigt, ein Tier nicht artgerecht zu halten und damit sein Bedürfnis nach Kontakt schamlos auszunutzen. Das passiert hier nämlich. Kein Vogel würde sprechen, wenn er nicht so sehr darunter leiden würde, sich mit niemanden verständigen zu können. In Gesellschaft gehaltene Vögel bauen Teile von Geräuschen oder auch mal kleine Wörter in ihren GEsang ein, die sie als schön vom Klang her empfinden. Davon kann jeder Vogelhalter ein Lied singen, dessen Schützlinge das Klingelgeräusch oder das Telefonläuten so interessant fanden. Auch mich hat es schon des öfteren von der Couch hochgerissen, um dann festzustellen, daß es wieder einer der kleinen gefiederten Gauner war, der mir einen Streich gespielt hat. Unangenehm fand ich auch die Imitation von Spatzen, nur in Kleinpapageienlautstärke. Ein schönes Weckgeräusch am frühen Morgen!

Ich habe einmal eine Henne übernommen, die in einem erbärmlichen Zustand nach 7jähriger Einzelhaltung zu mir kam, sie hat von dem Augenblick an, als sie die anderen sah, kein Wort mehr gesprochen. Sie wurde deswegen nicht gleich scheu, aber sie hat schnell ihre eigene Sprache wiedergefunden. Es tat mir nicht leid darum. Wer einmal den Unterschied im Verhalten eines Einzelvogels und dem eines Schwarmvogels kennengelernt hat, wird nie wieder tauschen wollen. Es lohnt sich, es auszuprobieren, ja, eigentlich hat man sogar die Pflicht, es zu tun. Man hat das Tier gekauft, es ist auf Gedeih und Verderb dem Menschen ausgeliefert, also sollte er seiner Verantwortung gerecht werden und das Tier möglichst wenig unter der Gefangenschaft leiden lassen. Und glückliche Tiere können auch sehr viel zurückgeben, auch wenn das nicht allzuviel mit der Zirkusbelustigung eines menschenbezogenen Einzelvogels zu tun hat. Es ist deswegen um kein bißchen schlechter.

Gruß, Silke.




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