Für die Einträge sind alleine die Poster verantwortlich.Alle IP-Adressen werden registriert.Bitte beachten Sie dieNutzungsbedingungen!

Re: Hilfe, mein neuer Nymphie schreit extrem...


[ Das Sittichfreunde-Forum von Sittiche Online ]


Geschrieben von Silke am 10. Februar 2000 13:09:40:

Als Antwort auf: Re: Hilfe, mein neuer Nymphie schreit extrem... geschrieben von Claudia C am 08. Februar 2000 22:39:58:

Hallo Claudia,

>Wie erfinderisch Dein
>Welli-Weibchen bei der Nestsuche war, ist schon echt irre!

Brutlustige Weibchen können allesamt sehr hartnäckig sein, wie Du ja an Deinem Zwiebeleimer gemerkt hast...:-)

>Übrigens, mein neues Nymphen-Weibchen scheint innerhalb von knapp 2 Wochen
>schon brutlustig geworden zu sein. Sie wühlt immer im Eimer herum. Als Erklärung:
>Meine Nymphen finden Brutkästen total doof und überflüssig, stattdessen hat mein
>altes Nymphenweibchen damals den Zwiebeleimer als Brutkasten auserkoren.

Vielleicht sind sie ja selbst in irgendeinem ähnlichen Behältnis geschlüpft. Ich bin ja auch der Meinung, daß die nestliche Prägung vielfach unterschätzt wird. Aber man findet immer so viele Dinge, die die Kleinen einfach nur in ihrer Nestlingszeit lernen konnten.

>Das Geld für den Brutkasten hätte ich mir somit sparen können ;-)

Ich habe meine Nistkästen selbst gebaut. Weniger, weil das preiswerter ist (glaube ich nicht), aber ich fand die Sperrholzdinger einfach nicht stabil genug. So habe ich massive Fichten- und Kiefernbretter verwendet.


>Der verlorene Sohn liebt seinen Vater abgöttisch (der Vater scheint auch nicht abgeneigt, nur manchmal nervt der Kleine mit seiner Anhänglichkeit, dann setzt es Schnabelhiebe).

Ist normal. Auch Tweety muß gegenüber Quasimodo manchmal resolut werden, damit der Kleine Ruhe gibt.

>Aber ansonsten sind die beiden nicht mehr auseinander zu bekommen. Das ist wirklich soooooooo süß. Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich bin so froh, das der Kleine
>wieder zu Hause ist. Das ganze Verhalten hat sich gewandelt. Er schreit überhaupt
>nicht mehr, er ist super ausgeglichen und kommt sogar schon auf meine Hand und
>meinen Kopf geflogen.

Dann scheint es doch ein sehr harmonischer Schwarm geworden zu sein, das ist überhaupt das Schönste, was man sich selbst und den Tieren wünschen kann. Solche Vögel sind glückliche Vögel.

Weißt Du was
>ich vermute? Das der Kleine z. B. auch das Gepfeiffe von seinem Vater noch kennt
>(von früher).

Das kann schon sein. Wenn ihm das Gepfeife immer etwas ganz Besonderes war, was ihm sofort gefallen hat, dann merkt er sich das auch.

>Tonlagen). Wer weiß was die Wissenschaft in den nächsten Jahren auf diesem Gebiet noch rausbekommt. Es ist ein super interessantes Thema (finde ich)

Manchmal kann man erschrocken sein, wenn man feststellt, wie sehr doch Tiere den Menschen ähnelt können. Wir haben bislang immer auf der Stufe gestanden zu sagen, daß Tiere immer nur nach ihrem Instinkt handeln, zu keinen Gefühlen fähig sind und das Denken allein dem Menschen vorbehalten ist. Mittlerweile sind die neuesten Erkenntnisse so erstaunlich, daß man sich manchmal erschreckt fragen muß, wie groß unser Irrtum eigentlich noch sein könnte. Vielleicht sind wir mit all unserer Intelligenz eigentlich die richtig Dummen, weil wir vor lauter Überheblichkeit nicht in der Lage waren, ein wirkliches Maß für Intelligenz zu finden, so daß wir von vornherein alle anderen Wesen als dumm eingestuft haben.

Man muß dem nur einmal gegenüberstellen: Sprache ist für uns ein Zeichen von Intelligenz. Wir nehmen für uns in Anspruch, als einzige Wesen eine Sprache entwickelt zu haben. Alles andere nennen wir Formen der Kommunikation. Wir sind nicht in der Lage, mit Tieren in ihrer Art und WEise zu kommunizieren, aber wie fehl können wir mit der Einschätzung gelegen haben, wenn wir akzeptieren müssen, daß einige Tiere (große Papageien) nicht nur in der Lage sind, unsere Sprache zu verstehen, sondern auch mit uns (und sei es nur in wenigen Sätzen und Worten) in unserer eigenen Sprache zu reden? Längst ist erkannt, daß es keine Einbildung ist, wenn ein Papageienbesitzer behauptet, daß sein Vogel sich mit menschlichen Worten verständlich machen kann. Und das Tier meint, was es sagt, soviel ist mittlerweile sicher.

Schon allein zu akzeptieren, daß die Idee, Aufmerksamkeit zu erhaschen, wenn man die menschliche Sprache imitiert, eigentlich von Intelligenz zeugt, fällt uns schwer. Wir trösten uns damit, daß das wilde Geplapper der Wellis nicht oft Sinn ergibt, aber daß allein die Tatsache, daß der Vogel dies tut, um uns zur Beschäftigung aufzufordern, einen gewissen Geist nicht abstreitig machen kann, fällt uns schon schwer einzusehen.

Ich selbst bin kein Freund von Vermenschlichung, schon allein deswegen, weil spätestens bei den Bedürfnissen, die das Tier hat, man nicht menschliches Ermessen und tatsächliche Anforderungen gleich setzen kann. Aber gerade, wenn man das Verhalten beobachtet, sieht man doch immer wieder Erstaunliches.

>Wieviele Tiere hast Du eigentlich? Sind das alles ausgestossene Tiere?

Ich habe 8 Wellis. Von diesen habe ich 1 Weibchen selbst besorgt, weil ich enormen Männerüberschuß hatte, der Rest ist mir abgegeben worden bzw. habe ich eingesammelt. Zwei Tiere aber sind allerdings bei mir geschlüpft.

Außer Wellis kann ich auf Dauer keine Vögel bei mir unterbringen, d. h. sie werden alle, sobald ich es vertreten kann und einschätze, daß sie sich weiter gut entwickeln werden, in gute Hände vermittelt. Die Wellis könnte ich - selbst wenn ich wollte - nicht restlos vermitteln, weil ich ja auch drei Krüppel dabei habe. Wem sollte ich die geben? Außerdem hoffe ich ja noch, daß die dritte noch Fortschritte macht, sie ist ja noch ganz neu. Das habe ich dann auch lieber selber im Auge.

Gruß, Silke.




Antworten:



[ Das Sittichfreunde-Forum von Sittiche Online ]