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Re: Rosellas aneinander gewöhnen


[ Das Sittichfreunde-Forum von Sittiche Online ]


Geschrieben von Silke am 01. November 2000 09:53:35:

Als Antwort auf: Rosellas aneinander gewöhnen geschrieben von Birgit am 31. Oktober 2000 18:23:56:

Hallo Birgit,

im ersten Moment hört sich das alles gar nicht so übel an. Du darfst nicht vergessen: Hier gehts um Platycercus, also um eine Papageienart, die sich sehr schwer vergesellschaften läßt, wenn man sie mit Nymphen und Co. vergleicht...

Eine schlechte Reaktion wäre Aggressivität gewesen, wobei man dazu sagen muß, daß Rosellas noch nicht einmal die aggressivsten Vertreter ihrer Gattung sind.

Zunächst erst mal sollte man erfahren: Handelt es sich um Henne und Hahn? Schon Gleichgeschlechtigkeit kann eine Ursache dafür sein, daß nicht sofort Interesse aufkommt. Sind sie passenden Geschlechts, ist auch die Tatsache, daß sie wohl schon sehr lange allein gehalten wurden und daß sie sehr scheu sind, Grund genug, keine überschwengliche Freude zu erwarten. Gut Ding will Weile haben.

Da aber die erste friedvolle BEgegnung noch kein Garant für dauerhaften Frieden ist, würde ich sie noch eine Weile getrennt halten und nur unter Aufsicht zusammenführen.

Daß sie nicht fliegen wollen, kann einerseits damit zusammenhängen, daß sie sich hier noch unsicher fühlen, andererseits aber auch damit, daß sie vielleicht nie genug Freiflug hatten. Auch Rosellas neigen zur Verfettung, weil auch sie in gewisser WEise die Lebensweise der Wellis und Nymphen teilen, sie teilen sich denselben Lebensraum. Daher neigen auch sie zum "Energiesparen", was aber ungesund ist.

Sie einzukeschern, könnte ihr Mißtrauen schüren, ich würde es nur im Notfall machen, solange sie so scheu sind.

Zum Einkeschern wartet man, bis der Vogel sitzt und stülpt ihm dann den Kescher fix über. Dazu darf man keine Hemmungen haben, es tut nicht weh und man kann ihn auch nicht verletzen. Zögert man aber, schlüpft er darunter durch.

Im Flug kann man einen Rosella mit einem 30 cm-Kescher nicht fangen, seine Spannweite dürfte viel größer sein. Stuben-Rosellas sind aber selten ausdauernde Flieger, weil das Raumangebot zu gering ist. Deshalb setzen sie sich schon nach kurzer Strecke hin. Greife niemals in den Kescher. Du kannst sicher sein, dann kräftig gebissen zu werden, wenn der Vogel Deinen Finger erwischt. Den Kescher klappt man zur Seite, dann schließt sich die Öffnung und der Vogel hängt locker im Netz.

Daß die beiden zunächst auf Bewegungen mißtrauisch reagieren, ist völlig normal. Die Angst verliert sich, wenn sie einsehen, daß man ihnen nicht zu nah kommt und sie nicht berührt. Das braucht eine Weile und ganz viel Geduld und Anwesenheit. So lernen sie Stück um Stück, daß die umgebenden Menschen nichts gegen ihrem Willen tun werden, wahrscheinlich haben sie da schon andere Erfahrungen gemacht, wurden angefaßt, umquartiert und damit beängstigt.

Da die Liebe durch den Magen geht, lohnt es sich, mit Leckerbissen zu locken und sie damit an die menschliche Hand, zumindest in ihrer Nähe, gewöhnen.
Kolbenhirse mögen viele gern, auch ein Stückchen getrocknete Banane oder eine ungezuckerte Scheibe Kokos (Achtung, sehr fettreich, deshalb nur an magere Vögel in kleinen Mengen geben). Ich habe auch hervorragende Erfolge mit Paprika, besonders deren Kernen, gehabt. Die Vögel können die Samenstände am Fruchtstiel aufnehmen und genüßlich abzupfen und aushülsen.

Rosellas nehmen wie alle Platycercus ihre Nahrung in die "Hand". Es gibt wie beim Menschen Linkshänder und Rechtshänder. Überhaupt fressen die meisten Großsittiche mit dem Fuß, sogar einige ganz wenige Nymphen...

Gruß, Silke.

PS: Futter lockt die Vögel nicht nur in den Käfig, sondern auch heraus. Ein Sträußchen Vogelmiere kann eine gute Überredung sein...




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