Re: Antworten auf Deine Fragen
[ Das Sittichfreunde-Forum von Sittiche Online ] Geschrieben von Silke am 19. Oktober 2000 10:33:20:
Als Antwort auf: Re: Antworten auf Deine Fragen geschrieben von Rainer am 18. Oktober 2000 21:21:46:
Hallo Rainer,
>Noch eine Unsitte zu der die Kinder oft neigen ist das Klopfen auf den Käfig. Das habe ich auch den Kindern strikt verboten.
Ja, das kenne ich. Ich mußte auch schon mal ein Besucher-Kind rigoros aus dem Vogelzimmer weisen. Es konnte nicht hören und da war meine Geduld am Ende...
>ist etwas schwer zu sagen. Manchmal geben sie interessante Töne von sich, wobei man oft nicht sieht wer nun von beiden es ist. Der neue Vogel trillert manchmal mehr als der alte und zwar in einer Form wie ich sie bei dem alten noch nicht gehört habe, manchmal regelrecht wie eine Trillerpfeife.
Mir ist oft aufgefallen, daß viele Hennen eine schrillere, weniger melodische Stimme haben, weniger schwatzen und singen als die Hähne und öfter nur mal einzelne, hohe Töne zum allgemeinen Gesang beisteuern, während die Hähne ein sehr breites Repertoire vom Säuselgezwitscher bis zum Rufen haben. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das bei einzelnen Paaren so ausgeprägt ist und so deutlich zu erkennen...
>Gegen Mittag, soweit ich es beobachten kann (bin ja von Mo-Fr nur abends im Haus) verhalten sie sich relativ ruhig.Es ist so (wieder vom Schwarm gesprochen), daß die Hähne in Ruhephasen noch lange einen leisen, angenehmen Säuselgesang hören lassen, wie, als ob sie Schäfchen zählten um sich auf's Nickerchen einzustimmen, während die Hennen eher andächtige Zuhörer sind. Ich weiß nicht, im Schwarm, bilde ich mir ein, erkenne ich die Geschlechter relativ schnell, auch wenn äußerliche Zeichen fehlen. So hatte ich mal ganz kurzfristig sechs Urlaubstiere aufgenommen. Ich meinte auf den ersten Blick, vier Hennen und zwei Hähne bekommen zu haben. Es waren ein Lutino und fünf Normalvögel. Der Lutino war eine Henne, das wußte ich. Kurze Zeit später hatte ich meine Zweifel, ob eine vermeintliche Henne denn überhaupt eine sei und kam zu dem Schluß, es müsse ein Hahn sein. Ich habe mir das Kerlchen geschnappt und siehe da, in den Nasenlöchern fand sich ein blauer Rand. Der Vogel war entweder in der Netlingszeit stark unterentwickelt, wofür auch seine mickrige Statur sprach oder hatte einen Tumor. Jedenfalls war er mit Sicherheit nicht zeugungsfähig. Ich rief sofort die Dame an, die mir die Vögel gebracht hatte, weil ich sie gleich auf das Gesundheitsproblem hinweisen wollte und mein weiteres Vorgehen absprechen, sie bestätigte mir gleich: der Vogel ist ein Hahn.
Deshalb meine ich, man kann das GEschlecht des Vogels am Verhalten erkennen. Einfacher als über eine Beschreibung ist es freilich, es selbst zu sehen.
> Die Zutraulichkeit ist noch nicht ganz so entwickelt wie bei dem alten Vogel. Aber er kommt auch mal von selbst bei mir auf die Schulter geflogen, ohne daß der alte Vogel dabei ist.
Das kann für einen dominanten Charakter sprechen, ist aber kein Geschlechtszeichen.
>Was ich übrigens noch gesehen habe bei dem Albino: Er hat zwei Halspunkte wie sonst die übrigen Wellis auch, jedoch sind diese ganz blaß und man sieht sie kaum. Man sieht sie nur wenn man direkt den Vogel von ganz nahe betrachtet. Sie sind gegenüber den sonst weißen Federn mit einem ganz schwachen Gelbstich.Das finde ich nun wieder interessant. Du meinst die Bartflecken, die bei anderen Vögeln blau sind oder die Bartflecken, die rund und schwarz sind? Dann gucke bitte dem Vogel mal in die Augen und sage mir, ob sie rot sind. Ggf. muß das Licht ausreichend sein, um die Blutgefäße der Iris zu erkennen. Hat der Vogel keine roten Augen, schreib es bitte gleich mal zurück.
Ich kann mich jetzt täuschen, das müßte ich noch mal nachschlagen, wenn sie rot sind, aber Inos sollten jegliche Zeichnungen fehlen. Ich bin allerdings kein Farbschlagexperte, sondern eher auf die allgemein praktischen Facetten dieser Dinge.
Ich habe auch einen Vogel übernommen, den ich auf den ersten Blick für einen Lutino hielt, allerdings ließ sein erbärmlicher Gefiederzustand das auch nicht sofort erkennen und in die Augen habe ich sooo genau auch nicht geschaut. Ich habe jedenfalls keine Zeichnung gesehen.
Nachdem das Gefieder sich wieder regenerierte und auch die Farben kräftiger wurden, bemerkte ich zunächst hellere Bartfedern, dann Bartflecken, dann eine leichte grünschimmernde Scheckung und schließlich die zarten Reste einer olivschimmernden Wellenzeichnung oder vielmehr deren Reste.
Der Vogel war eindeutig kein Lutino, vielmehr nach meinen unvollständigen Kenntnissen ein Mischmasch aus Rezessivem Schecken und Zimter. So kann man sich täuschen...
Wie auch immer, irgendwie habe ich im Hinterkopf, daß Du eine Henne aufgegabelt hast, aber richtig eindeutig ist es freilich noch nicht. Aber einiges spricht, denke ich, schon dafür. WEnn man von zwei Hähnen ausgeht, gibt es eigentlich keinen Grund, warum sie plötzlich streiten sollten, außer, einer versucht den anderen sexuell zu unterdrücken oder es gäbe eine Henne, die freilich jeder der beiden haben wollte. Das ist hier aber nicht der Fall. Ich denke, die Zeit wird's zeigen und ich tippe vorerst auf Henne:-)
Gruß, Silke.