Re: Meine Wellis streiten
[ Das Sittichfreunde-Forum von Sittiche Online ] Geschrieben von Silke am 26. April 1999 at 10:32:11:
Als Antwort auf: Meine Wellis streiten geschrieben von Kerstin am 14. April 1999 at 13:57:46:
>Es sind zwei Männchen, die Beiden streiten ziemlich viel. Vor allem der Jüngere hackt und beißt immer nach dem Älteren.Vielleicht sind die Charaktere einfach ein recht unterschiedlich. Jeder Vogel besitzt einen ganz eigenen Charakter, sind diese recht unterschiedlich, kommt es schon einmal dazu, daß ein Vogel regelrecht unterdrückt wird. Unter Wellimännchen ist dieses allerdings recht ungewöhnlich. Weibchen sind da schon rabiater.
Er darf nicht zum Futter, nicht zu den Spielsachen, er wird immer verjagt. Außerdem schreit der Junge ziemlich laut und eindringlich. Kann man da irgendetwas machen??
Leider beschreibst Du nicht eingehender das Rufen. Ist es ein durchdringer "iiiip"-Ton, dann ist dies ein Kontaktruf, der aber in diesem Fall alles mögliche bedeuten kann. Dazu müßte man die Situation wirklich genauer kennen. Ist es wirklich ein ernster Streit, den sich beide liefern? Ist der junge ansonsten schon einmal mit einem Vogel liiert gewesen?
- Zuviele Fragen, die hier nicht beantwortet werden...Der Kontaktruf an sich dient dazu, entfernte Partner zu kontaktieren, um sich nicht aus den Augen zu verlieren.
M. E. gibt es hier folgende Möglichkeiten: Erstens, jüngere Vogel ist - entgegen Deiner Annahme - ein Weibchen. Dann dürfte er (normalerweise) keine blaue Nasenhaut haben, weil er ja anderenfalls einen gestörten Hormonhaushalt haben müßte, der die Blaufärbung der Nase hervorruft. Dann wäre aber die beschriebene Dominanz und der Futterneid und überhaupt Neid auf alles, was interessant erscheint, völlig normal, denn das ist typisch welliweibliches Verhalten.
Zweitens: Der Vogel ist erst seit kurzem bei Euch, hatte aber beim Züchter oder Händler einen (ggf. gleichgeschlechtigen) Partner, den er sehr vermißt und dessentwegen er das alte Männchen weghackt und gleichzeitig suchend nach seinem Partner ruft. Der Kontaktruf ist in diesem Fall nichts ungewöhnliches, aber das Weghacken ist unter Männchen seltener zu beobachten, weil sie eigentlich untereinander sehr tolerant sind.
Drittens: Die Vögel sind charakterlich so verschieden, daß sie sich nicht recht anfreunden können. Das neue Männchen verstößt das alte und ruft gleichzeitig nach einem Spielkameraden.
Um wirklich Klarheit in das Wirrwarr der Möglichkeiten zu bringen, solltet ihr die Sache weiter abwarten, ob sie sich doch irgendwann richtig vertragen werden und der junge sein ewiges Rufen irgendwann einstellen wird.
Anzeichen großer Freundschaft sind gegenseitiges Kraulen, Anbalzen (Kopfnicken, Schnabelbeklopfen, gegenseitiges Füttern, und pausenloses Schnattergezwitscher). Solange diese nicht zu sehen ist, sind beide sich nicht einig und die Ursachen dafür können eben vielfältig sein.
>Noch eine Frage, wenn ich die Beiden fliegen lasse, landen sie immer auf meinen Vorhängen. Ich habe den Beiden jetzt schon einen "Spielplatz" gebastelt, der auf dem Käfig steht. Meine zwei mögen ihn aber scheinbar nicht so gerne und sitzen weiter auf den Vorhängen.
Ich nehme an, daß die Vorhänge den höchsten Punkt im Zimmer bilden. Der Käfig bzw. der Spielplatz steht einfach nicht hoch genug, um den beiden die (sichere) Perspektive zu bieten. Außerdem werden Knabbereien immer gern genommen, Stoffe sind also immer gefährdet. Man kann versuchen, sie mit Bastfasern und Sisalstricken, Knabberholz und anderem davon abzulenken, aber das dürfte schwierig sein. Besser eignen sich im Vogelzimmer Lamellenvorhänge.
Das ist natürlich nicht ganz so toll, weil sie alles kaputt beißen und der Kot auf die Coach und überall hinfliegt.
Eine gute Alternative könnte ein großer Vogelbaum sein, der schon etwa 2 Meter oder mehr an Höhe haben sollte. Ist dieser mit genügend Knabbereien ausgestattet und steht günstigerweise in einer Ecke, wo nicht ständig jemand vorbeiläuft, wird er meist gern angenommen. Unter dem Baum kann man dann ja ein Quadrat Linoleum auslegen, was sich gut reinigen läßt.
Gruß, Silke.